Unsere Pädagogik
Was an der Waldorfpädagogik so besonders ist?
Hier erfährst Du es.
DIE GRUNDSÄTZE DER WALDORFPÄDAGOGIK
Die Fähigkeit zu staunen, sich selbst und die Welt als Ganzes zu erleben, gehören zu den besonderen Eigenschaften kleiner Kinder. Diese zu stärken und die Kinder in ihrer ureigenen Entwicklung aufmerksam und fürsorglich zu begleiten, ist das Ziel des Waldorfkindergartens. In den folgenden Unterpunkten haben wir Ihnen einige kurze Informationen zu den Grundgedanken unserer Kindergartenarbeit zusammengestellt. Wenn Sie die Waldorfpädagogik noch ein wenig detaillierter kennen lernen möchten, so empfehlen wir Ihnen unser Eltern-Informationspapier, das wir Ihnen gerne auf Anfrage zusenden. Es basiert auf Texten, die Sie mit vielem Interessanten mehr auf der Seite www.waldorfkindergarten.de finden können.
Vorbild und Nachahmung
Wir bieten den Kindern eine verlässliche und familiäre Umgebung, die ihnen Geborgenheit und eine schützende Hülle gibt, um in Ruhe heranzureifen.
Dabei wirken die Erwachsenen als Vorbilder: Ihr sinnvolles Tun drinnen und draußen, vom Baumschnitt übers Nähen bis zur Vorbereitung des vollwertigen Frühstücks ist Teil ihres pädagogischen Handelns. Indem auch die Kinder echte Aufgaben etwa bei der Garten- und Hausarbeit übernehmen, lernen sie sich mit Freude und Selbstverständlichkeit für andere und ihre Umwelt einzusetzen. Dabei erkennen sie sinnvolle Zusammenhänge zwischen den Dingen und ihrer Herkunft, zwischen dem Tun und seinen Konsequenzen.
Die Bedeutung des freien Spiels
Kinder vertiefen sich völlig selbstvergessen in ihr Tun, spielend sind sie eins mit sich selbst. Spielsachen sind ausschließlich aus natürlichen Materialien, ihre Wärme und ruhige Kraft wird spürbar. Puppenstube und Kaufmannsladen aus Holz gibt es auch, neben Körben voller Kastanien und Tannenzapfen, Tüchern oder Filzseilen. Allen Dingen ist gemein, dass sie einfach und „offen“ sind, um die Fantasie sich frei entfalten zu lassen.
Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass die Kinder durch dieses „Weniger“ viele Spielanregungen bekommen. In der Fantasie der Kinder kann jedes Holzstück ein Anker, eine Angel oder etwas anderes sein, je nachdem, wie man es bearbeitet oder verändert.
Die kindliche Kreativität wird durch einfache Materialien sehr angeregt. Jedes Kind liebt es z. B. selbst einen Kanal für Schiffe zwischen Tannenwurzeln zu graben. Es kann dann stolz auf sein Werk sein und erwirbt gleichzeitig sehr viel handwerkliches Gespür und Geschick.
Rhythmus schafft Sicherheit
Einfühlsam lenken die Erzieherinnen durch den Tag. Sie gestalten den Wechsel zwischen lebendigen, aktiven und ruhigen, aufnehmenden Phasen, in denen gemalt, gesungen oder eine Geschichte erzählt wird.
So beginnt der Tag mit freiem Spiel im Hause, bevor um 9 Uhr gemeinsam gefrühstückt wird. Jeder Wochentag hat seine eigenen Speisen (Müsli, selbst gebackene Brötchen, Quarkspeise, Möhrensalat usw.), die sich dann in der folgenden Woche wiederholen. Anschließend geht es auf jeden Fall erst einmal hinaus ins Freie zum Spielen oder zu gemeinsamen Spaziergängen. Wieder zurück im Haus folgen dann verteilt über die Woche Tätigkeiten wie Aquarellmalen, Werken, Weben, Nähen, Musizieren, hauswirtschaftliche Aufgabe u.v.m.
Eurythmie ist eine Bewegungskunst, die Sprechen, Tanzen und Singen rhythmisch miteinander verbindet.
Wenn sich jeden Tag der vertraute Ablauf wiederholt, kann das Kind abends in der Gewissheit einschlafen, dass morgen alles wieder seine Ordnung hat.
Die Natur ist ein kluger Lehrer
Kinder begegnen der Natur und ihren Lebewesen mit Neugierde, Aufmerksamkeit und Achtung, wenn wir ihnen die Gelegenheit dazu geben.
Im Waldorfkindergarten vergeht nicht ein Tag, ohne dass die Kinder sich nicht ausgiebig an der frischen Luft bewegt hätten. Ob im weitläufigen Garten oder beim wöchentlichen Waldspaziergang, im Baumhaus oder beim Versteckspiel – immer ist die Natur lebendiger Spielpartner.
Großen Wert legen wir auch auf eine gesunde, ausgewogene und naturnahe Ernährung. Neben vitaminreichen, vielfach selbst zubereiteten und biologischen Speisen bedeutet dies auch einen möglichst weitgehenden Verzicht auf zuckerhaltige Süßigkeiten. Das heißt aber nicht, dass die Kinder nicht auch einmal gemeinsam Plätzchen und Kuchen backen.
Tage voller Klänge, Bilder und Geschichten
Wiederkehrende Feste, Reigen, Lieder und der gemeinsame Jahreszeitentisch bringen den Lauf von Wachsen, Gedeihen, Ernte und Ruhe ins Bewusstsein der Kinder und bevölkern ihre Fantasie zugleich mit den wundersamen Wesen aus Märchen und Sagen.
Spielerisch nehmen die Kinder Melodien und Texte auf, entwickeln ihre eigenen Bild- und Erlebniswelten. Im Waldorfkindergarten ist jeder Tag voller musischer Anregungen.
Was wir als Eltern tun
- das Schwerste zuerst: Wir sind Vorbilder, 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr: in unserem Tun und Reden, im Miteinander, unter Zeitdruck, beim Musizieren, Singen oder Vorlesen, beim maßvollen Umgang mit Fernsehen und Computer.
- das Leichteste: Sich durch den Waldorfkindergarten zu einer bewussteren Erziehung anregen zu lassen, sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
- das Verbindende: Mitgestaltung und Hilfe bei Festen, gelegentliches Zupacken in Haus und Garten oder Basteln in gemütlicher Runde – ein Kindergarten als Gemeinschaftserlebnis.
Wichtig ist uns auch ein verantwortungsbewusster Umgang mit Fernseher und Computer. Wünschenswert wären ein fernseh- und computerfreies Aufwachsen des Kindes bis zum 3. Lebensjahr sowie eine grundsätzliche elterliche Begleitung bei der anschließenden Nutzung der Medien. Unkontrollierter Fernsehkonsum, Dauerbeschallung durch Radio und Kinderkassetten, die vorschulische Beschäftigung mit PC-Spielen oder ein unregelmäßiger, vereinzelter Tagesablauf zuhause sind in direktem Zusammenhang mit kindlichen Schädigungen wie Konzentrationsstörungen, Lähmung der Eigeninitiative oder Aggressionen zu sehen. Hier ist die elterliche Verantwortung und Kooperation deutlich gefordert
Tagesablauf in unserem Kindergarten
07.30-08.00 Uhr | Frühbetreuung, Begrüßung der Kinder
08.00-09.00 Uhr | Gemeinsame Frühstücksvorbereitung, Freies Spiel, Kreativzeit
09.00-09.15 Uhr | Aufräumen von Spiel- & Arbeitsmaterial
09.15-09.35 Uhr | Morgenkreis, Reigen
09.35-09.50 Uhr | Körperpflege, Toilettengang, Ankleiden, Zukünftige Schulkinder decken die Tische
09.50-10.15 Uhr | Gemeinsames Frühstück
10.15-10.40 Uhr | Körperpflege, Toilettengang, Ankleiden, Zukünftige Schulkinder helfen in der Küche
10.40-11.30 Uhr | Freispielzeit (Spaziergang, im Garten), Teepause
11.30-11.50 Uhr | Abschlusskreis mit Märchen & Geschichten sowie Gesang, Kreis-, Ratespielen u.a.
11.50-12.30 Uhr | Freispielzeit (im Haus oder Garten)
12.30-12.45 Uhr | Körperpflege, Toilettengang, Auskleiden
12.45-13.15 Uhr | Gemeinsames Mittagessen
13.15-13.30 Uhr | Körperpflege, Toilettengang, Vielfältige Tätigkeiten (Garderobe fegen, Tische abräumen, Schlafmatten auslegen, u.a.)
13.30-14.00 Uhr | Mittagsruhe
14.00-15.00 Uhr | Nachmittagsbetreuung – Freispielzeit (im Haus oder Garten)
14.00-15.00 Uhr | Abholzeit